In diesem Blog Post möchte ich kurz und knapp einen Tag von meinem Havanna Layover auf „Papier“ bringen. Einfach weil es sich immer lohnt über diese Stadt zu berichten und ausserdem habe ich per Zufall eine tolle Entdeckung gemacht, welche ich weiter unten mit euch teilen werde. + Habe ich, als Sammlerin von Tipps, einige im Petto welche ich loswerden möchte (am Ende von diesem Post). In Havanna sind solche Tipps Gold Wert, denn ganz planlos durch die Gassen zu laufen würde ich nicht empfehlen, vorallem nicht wenn man hungrig ist. Die guten Locations sind oft versteckt, Treppen hoch, in Wohnhäuser rein. Da sieht man von Aussen wenig.
Eins der besten Restaurants, La Corte del Principe, befindet sich sogar total in der Pampa, beim Botschaften-Quartier, dort läuft man garantiert nicht vorbei, ausser man hat sich übelst verlaufen. 😉 .
Endlich hatte ich wieder einmal einen Havanna in meinem Plan.
So generell ist Havanna nicht so beliebt bei uns Flight Attendants, aber ich denke das liegt an vielen Vorurteilen die man hat. Desto mehr ich Havanna erkundet hatte, desto mehr ans Herz wuchs es mir. So geht es den Meisten.
Ausserdem wird Cuba erst richtig toll wenn man sich darauf einlässt, sich Zeit nimmt und sich treiben lässt von diesem Land welches in der Zeit weit zurück stehen geblieben ist. Und das ist eine der Hauptfaszinationen dieser Insel. Die Vergangenheit findet vor den Augen statt. Es ist beeindruckend! Schon die Taxifahrten sind ein Abenteuer!
Wenn ich in Havanna bin dann fahre ich einen Gang runter, man braucht Geduld. Für Alles. Aber das ist eben das Gute, mit der richtigen Einstellung ist das langsame Leben ein Schmaus.
Diesmal hatten wir 3 Nächte auf Cuba.
Wir trafen uns um 9 Uhr morgens mit einigen der Crew. Ab mit dem Taxi nach „Habana Vieja“.

Unser erstes Ziel, das „El Café“. Das „El Café“ ist schon zu meiner Go-To-Tradition avasiert, die Qualität des Essens ist sehr gut und ich als Kaffee Liebhaberin bin da bestens versorgt. Leider gab’s zum Frühstück keine Eier, weil die Hühner gerade Siesta machen? Wer weiss haha. Egal, welcome to Cuba!


Havanna ist die perfekte Kulisse um Fotos zu schiessen. Bei einem Verdauungsspaziergang setzten wir dies in die Tat um. Wir liefen Kreuz und Quer durch die Strassen. Dabei sollte man, vor lauter eingefallenen Prachtbauten, nicht vergessen ab und zu auf den Asphalt zu schauen… von Löchern und anderen Überraschungen bleibt man sonst nicht verschont. 😉
Das spannende ist natürlich wenn man Abseits der Touristenattraktionen gelangt und dort das Leben auf einem einprasselt. An Orte wo es weit und breit keine Touristen mehr hat und wir zur Hauptattraktion wurden.
Diesmal habe ich bewusst noch mehr von der Realität einfangen wollen. Es hat mich gereizt das wahre Havanna einzufangen. Weit weg von den herausgeputzten Statuen und protzigen Regierungsgebäuden.
Weiter auf unserer Erkundungstour liefen wir zum ROMA, das ist eine ziemlich coole Bar.
Als wir zum Lift gingen und ein älterer Mann die Gittertüren aufzog sah ich am Boden, den Schriftzug SCHLIER…. Ich schoss schnell ein Foto und freute mich über das gelungene Bild. Mehr nicht.
Die Bar war übrigens wegen dem Regen geschlossen und so marschierten wir wieder zur Strasse nach unten. Der Lift-Herr der sogenannte „Liftier“ fuhr in dieser Zeit hoch und runter mit dem antiken Werk. Er hatte wohl zurecht seine Freude daran!
Erst später, als ich das Foto auf meiner Kamera genauer betrachtet hatte sah ich den Schriftzug SCHLIEREN und noch was von „suizo“. Ich schickte das Foto meinem Bruder und er erkundigte sich gleich bei Google was dies auf sich hatte.
Tatsächlich kam der Lift aus der Schweiz und sogar aus der Gemeinde in der ich wohne, aus Schlieren.
Die Fabrik gibt es nicht mehr, die heute sehr bekannte Firma „Schindler AG“ hatte die „Schweizerische Wagonsfabrik AG“ mit Sitz in Schlieren-Zürich aufgekauft.
Macht euch gefasst auf einen Abstecher in die Geschichte:
„Die Schweizerische Wagons- und Aufzügefabrik AG, Schlieren-Zürich (SWS Umgangssprachlich auch „Wagi“ genannt) war ein Schweizer Hersteller von Schienenfahrzeugen und Aufzugsanlagen mit Sitz in Schlieren im Kanton Zürich.
Gegründet wurde das Unternehmen 1895 mit der Firma Geissberger & Cie., das beim Bahnhof Schlieren eine Wagenfabrik eröffnete. Aus Geissberger wurde 1899 die Schweizerische Wagen- und Wagons-Fabrik AG mit Sitz in Zürich wobei der Sitz bereits ein Jahr später nach Schlieren verlegt wurde. 1901 erfolgte die Umbenennung in Schweizerische Wagonsfabrik AG in Schlieren-Zürich.
In den ersten Nachkriegsjahren folgte ein weiterer Meilenstein. Durch einen Zusammenarbeitsvertrag zwischen den Indischen Staatsbahnen und der Konzernleitung in Schlieren, konnte 1949 unter der damaligen Leitung des Projektverantwortlichen der SWS „Heinrich Saxer König“ ein Grossauftrag in Indien realisiert werden. „Schlieren“ war massgebend an der Projektierung und der Umsetzung einer neuen Waggonfabrik in Perambur beteiligt. 1955 konnte die Integral Coach Factory ICF ihren Betrieb in Indien aufnehmen. Die Indischen Staatsbahnen bestellten im Vorfeld rund 200 Reisezugwagen in Schlieren.
Bereits 1952 bringt die SWS damals den Variotron Antrieb auf den Markt. Es handelte sich um den ersten elektronisch regulierten Aufzug der Welt. Dieses System beschleunigte und verzögerte den Lauf des Aufzugs stufenlos und kontrollierte die Geschwindigkeit nach einem genau vorgeschriebenen Programm. Im Jahre 1957 vollbrachte die SWS mit dem Bau des neuen Monotron-Antriebs eine technische Höchstleistung. Die Monotron Antriebsart ermöglichte erstmals die direkte Einfahrt und das etagenbündige Anhalten unabhängig davon wie schwer die Kabine beladen war. Weitere grosse Vorteile des Monotron-Antriebs waren, maximaler Fahrkonfort, optimale Förderkapazität und höchste Eleganz.
Noch auf Basis Variotron gelang es „Schlieren“ 1958 einen Personen-Schnellaufzug für das Atomium in Brüssel zu liefern, welches anlässlich der Weltausstellung Expo 58 gebaut wurde. Es war der damals schnellste Aufzug der Welt mit einer Geschwindigkeit von (5 m/s).
Übernahme durch Schindler
«Wagi» wurde 1960 komplett von der „Schindler Gruppe“ übernommen. Als 1980/1981 der schweizerische Schienenfahrzeugbau umstrukturiert wurde, spezialisierte sich die SWS auf Komponentenfertigung sowie Umbauten und Revisionen, im Aufzugsbau auf Norm-Türen und -Kabinen.
Schliessung
1983 wurde durch Schindler bekanntgegeben, dass die SWS geschlossen werde; Ende August 1985 erfolgte die Schliessung der «Wagi» unter lautstarkem Protest der Arbeitnehmer und der Bevölkerung. Auf dem Werkareal, das innert kürzester Zeit eingeebnet wurde, entstand ein grosser Neubau für eine neue Druckerei der Neuen Züricher zeitung (NZZ).
Einen grossen Teil des Welterfolgs der Marke „Schlieren“ verdankte das Unternehmen damals der innovativen Abteilung Aufzugbau. Einfache Personenaufzüge sowie komplexe Aufzugsanlagen in Hochhäusern und Spezialaufzüge waren Weltweit im Einsatz und sind dies zum Teil noch immer.
Die SWS Schlieren war die erste Aufzüge Fabrik in Europa, die sofort die grossen Vorteile der amerikanischen Bauweise auch für die Schweiz und Europa erkannte, und bereits im Jahre 1924 lieferte die SWS den Treibscheibenantrieb als normale Konstruktion für jeden Personen- oder Warenaufzug“
Quellen und weitere Infos:
Das „Wagi“ Museum in Schlieren
http://www.historicschlieren.com/index.html
https://de.wikipedia.org/wiki/Schweizerische_Wagons-_und_Aufz%C3%BCgefabrik_AG_Schlieren-Z%C3%BCrich
https://www.facebook.com/WagiSchlieren
Die 1955 eröffnete Integral Coach Factory kurz ICF mit Sitz im indischen Chennai ist ein Kind der einstigen «Wagi Schlieren» und zählt heute zu den grössten Waggonsfabriken der Welt
https://www.aargauerzeitung.ch/beitrag/vereinsmeldung/innovation-aus-schlieren-brachte-tausende-arbeitsplaetze-in-indien-131898774
Zurück im Hier und Jetzt fanden wir doch noch einen Ort welcher geöffnet hatte und dann noch ein cooler dazu . Cheers! Das El del Frente.
Der Himmel ging auf und so konnten wir beim schönen „Parque Central“ noch einige Fotos schiessen.
Passend zu diesem Blog Post möchte ich dieses Video, aus You Tube teilen. Die Bilder zeigen eindrücklich die prachtvollen vergangenen Zeiten:
Diverse Empfehlungen (Restaurants und Kultur):
Toller Blogbeitrag! 🙂
LikeLike