Die Breafing Zeit an diesem Donnerstag war um 11:30 Uhr. Meistens trifft man sich schon kurz vorher, um sich in aller Ruhe begrüssen zu können.
Der Flug WK 24, ging mehr als 10 Stunden. Er verlief gut, ich arbeitete auf der Position
3 R und meine Duty war unter Anderem den Bordverkauf durchzuführen und den Passagieren Getränke zu offerieren, nicht zu vergessen, dass wir Cabin Crew Members in erster Linie für den sicheren Flugablauf zuständig sind.
Nach der Landung in Cancún mussten wir noch ganze 20 Minuten darauf warten, bis endlich unser Gate frei wurde. In dieser Zeit unterhielt ich mich mit einem Passagier, einem Mexikaner, der schon 10 Jahre in der Schweiz lebt und in der Pharmabranche arbeitet.
Da Mexiko sein Heimatland ist, erzählte er ausführlich und begeistert davon.
Wir unterhielten uns über die schönen Strände, das türkisblaue Wasser, den besten Tequila, das Essen etc. Er erzählte mir von dem Phänomen wenn man bei Dunkelheit und Vollmond, mit einem Silbernen Gegenstand (z.B. einen Fingerring) das Wasser berührt und dieses dann leuchtet. Er habe das als Kind einmal erlebt. Genaueres über dieses Phänomen müsste ich noch erforschen. Oder wisst Ihr mehr darüber?
Er empfahl mir einen Tequila mit Honig, der soll sehr gut sein und „Mole“ ein typisches Landesgericht. Ein mit Schokolade Chilli übergossenes Hähnchenfleisch. Hört sich auf jeden Fall schmackhaft an!
Ich freute mich sowieso auf die Entdeckung dieses Landes. Doch jetzt noch mehr!
Im Krystal Hotel Cancún angekommen gingen ein paar der Crew und ich noch etwas Kleines trinken.
Mit Melanie und Michelle kam ich besonders gut aus. Wir vereinbarten eine Zeit fürs Frühstück und verabschiedeten uns. Endlich schlafen!!
Am ersten Tag in Cancún war anklimatisieren angesagt. Wo sind wir gelandet?
Ausser das der Ort an dem das Hotel Krystal steht, den platten Namen „Zona Hotelera“ trägt, wussten wir noch nicht viel.
Das Frühstück bot viel, von Früchten, Omeletten, Brot und Müsli. Es fiel uns ziemlich schnell auf, die Angestellten vom Hotel waren erstaunlich nett, überraschend, denn Cancún ist ein Touristenmagnet, an solchen Orten sind die Angestellten manchmal etwas abgelöscht, was ich ihnen nicht übel nehme. Ein kleiner Mexikaner stemmte auf einem Tablett um die 30 Frühstücksteller, dabei grüsste er uns noch freundlich! Wow, klein aber oho diese Mexikaner! Haha! Beeindruckend!
Etwas später trafen wir uns am Hotelstrand, der sich gleich nah am Restaurant befindet.
Eine Runde entspannen auf den Liegestühlen war angesagt.
Wir hatten es gut, plauderten über dies und das. Auch, dass wir gerne etwas von Mexico sehen möchten. Ich schlug vor nach Tulum zu fahren und in einer Cenote baden zu gehen.
Wir erkundigten uns bei den Veranstaltern, die gleich im Hotel ihre Stände hatten.
Keine von uns fühlte sich sicher genug ein Auto zu fahren, welches die einfachere Variante gewesen wäre. Wir entschieden uns eine Tour für den Folgetag zu buchen. Tulum, Cenote und Playa del Carmen. Das passte uns! 🙂
Nun war es Zeit etwas zu mampfen und wir erkundigten uns über mexikanische Restaurants in der Nähe. Das Mextreme wurde uns empfohlen und es war uns so sympathisch, dass wir es zu unserem Stammlokal ernannten und treue Besucher wurden. Ganze drei Mal gingen wir auf dem Layover dort essen.
Wir stürzten uns auf die Chicken Fajitas und genossen La Vida Mexicana! Die feuchte Hitze machte uns zwar etwas zu schaffen.
Wir bemerkten aber bald, gut sind wir keine Amerikaner, denn sonst wären die Landsleute nicht derart froh uns willkommen zu heissen. Haha, kein Wunder!

Melanie bekam später am Strand noch etwas Drogen angeboten. Welche sie freundlich ablehnte. Oh mein Gott! Achso ja, wir sind in Südamerika! Bei der Einreise war der Zoll auch aussergewöhnlich Streng mit uns. Da Crews als potenzielle Händler gesehen werden.

Später gingen wir zu Naomi, die Strandmasseurin. Eine Göttin mit viel Talent.
Die kleine Frau war so süss mit uns und wir umarmten uns zum Abschied. Das Meeresrauschen im Hintergrund während der Massage lullte uns schnell in eine wohlige Entspannung.
Siehe Melanie nach der Kneterei… 😉
Das Abendessen genossen wir, wie ihr es Euch schon denken könnt, im Mextreme! Fajitas zum Zweiten!

Am Folgetag, Samstag, startete unsere Tour um 7:40 Uhr. Der Bus war übersichtlich, 20 Plätze. Doch komplett waren wir etwa 10 Touristen.
Der Guide, ein Mexikaner names Luis erzählte zu Beginn nicht viel. Das fanden wir irgendwie merkwürdig. Erst als alle Passagiere von den Hotels aufgepickt wurden, erklärte er kurz den Tagesablauf. Als erstes fuhren wir in etwa 2 Stunden Fahrtzeit nach Tulum.
Tulum liegt auch an der Karibikküste von Mexico, im Bundesstaat Quintana Roo, nördlich von Cancún.
Das Wahrzeichen von Tulum sind die Maya Ruinen.
Eine brutale Hitze erwartete uns. Wir liefen durch die Ruinen und Luis erzählte einiges über die faszinierende Geschichte. Erstaunt begutachteten wir das Ehepaar aus Texas, gekleidet in langen Jeans! Wir konnten es einfach nicht glauben, wie die das aushalten! Sie lächelten auf jedenfalls noch.
Wie ihr bemerkt, durch die Hitze liess unsere Konzentration nach und wir konnten Luis nicht mehr wirklich folgen. Wir sehnten uns sehnlichst nach einer frischen Brise. Typisch Schweizer Warumduscher! 😉

Ich habe es doch noch geschafft, einige Fotos von den Überresten dieses antiken Dorfes zu schiessen.


Anschliessend drängten wir uns hoch zur Klippe mit Aussichtsplattform und veranstalteten eine Fotorunde.

Da die Geschichte dieses Ortes doch sehr faszinierend und spektakulär ist, erzähle ich Euch doch gerne etwas davon:
„Tulum gehört zu denjenigen Maya Fundstätte, direkt am Meer.
Diese Stätte wurde unter anderem zur Beobachtung des Sternenhimmels, insbesondere der Venus errichtet. Der Maya Kalender wurde an solchen Plätzen erstellt und ständig überprüft.

Kleine Fensteröffnungen zeigen noch heute die Ausrichtung und Weiterleitung von Sonnenstrahlen zur Wintersonnenwende.
Besiedelt seit ungefähr 1200, war Tulum im 13. Und 14. Jahrhundert eine der grössten Städte der Halbinsel Yucatán
Vermutlich war Tulum wegen seiner günstigen Lage am Meer ein wichtiger Handels-Knotenpunkt der Maya und verfügte über ein entwickeltes Verteidigungssystem. Als religiöses Zentrum wurde Tulum noch bei der Ankunft der Spanier genutzt.
Während des Kastenkrieges (1847–1901) war Tulum ein Zentrum des Widerstands der Maya.“
Quelle: Wikipedia
Mehr zur Geschichte findet ihr auf Wikipedia:
https://de.wikipedia.org/wiki/Tulum_(Maya-St%C3%A4tte)

Beim zurück laufen zu den Souvenir Shops und dem Parkplatz erschraken uns einige Leguane. Die sind gar nicht scheu und positionieren sich stolz am Straßenrand.

Die Zeit mit Melanie und Michelle war mega lustig! Wir hatten uns immer etwas zu erzählen und Melanie wie sie leibt und lebt, immer einen passenden Spruch auf Lager.

Zum Lunch bekamen wir im Bus ein Poulet Sandwich, welches ganz passabel schmeckte.
Bei unserem nächsten Stop erwartete uns die langersehnte Cenote, der genaue Name war Cenote de los Sueño.
„Cenotes sind Kalksteinlöcher, welche durch Einstürze von Höhlendecken entstanden und mit Süsswasser gefüllt sind.
Der Begriff stammt von den Mayas. Mehr als 1000 Cenotes sind im mexikanischen Bundesstaat Quintana Roo bekannt. Weitaus weniger im Bundestaat Yucatán sowie in Belize. Die Tiefe beträgt im Durchschnitt etwa 15 Metern.
Die Maya betrachteten sie als Eingänge zur Unterwelt und nutzten sie häufig als religiöse Opferstätten.
Viele Cenotes in Yucatán stehen mit dem vermutlich grössten zusammenhängenden Unterwasserhöhlensystem der Erde in Verbindung. Die beiden längsten Systeme, Ox Be Ha und Say Actun sind über jeweils mehr als 140 Cenotes zugänglich.
Man nimmt an, dass diese Höhlensysteme, die zum größten Teil unter Wasser stehen, der Grund für die Entwicklung der Maya-Zivilisation war. Die Mayas nutzten die Cenotes als Brunnen, sie dienten damit der Wasserversorgung.
Auch die trotz lang anhaltender Dürreperioden dichte Bewaldung von Yucatán wird auf die unterirdische Speisung aus den Höhlen zurückgeführt.“
Quelle: Wikipedia
Mehr Wissen über die Welt der Cenotes:
https://de.wikipedia.org/wiki/Cenote
Wir waren die ersten an Ort uns Stelle und somit war das Wasserloch noch ganz Unseres.
Bis dann später der Massentourismus einbrach.
Auf jeden Fall war das eintreten in diesen glasklaren Süsswassertümpel wie Weihnachten und Geburtstag zugleich! Diese Erfrischung nach der feuchten Hitze, eine echte Wohltat!
Wir sonnten uns danach noch ein wenig auf der Wiese.
Der kleine Laden vor Ort verkaufte frisches Mango- und Kokos-eis. Ei ei ei dieses Eis war köstlich!
Unser letzter Stop der Tagestour war Playa Del Carmen. Dieser bekannte Ort bot alles an Einkaufsmöglichkeiten (mit grossem Amerikanischem Einfluss) und einen grossen Strand. Wir genehmigten uns einen Kaffee und genossen das Treiben. Der Strand war an diesem Tag gar keine Augenweide. Algen schwammen umher und es stank!
An diesem Ort bemerkten wir auch wieder, dass sich die Mexikaner einmal mehr von den Amerikanern unterscheiden. Prüde sind sie nicht. Leider habe ich kein Foto von den offenherzigen Souvenirs gemacht. Doch schon an diesen üppigen Brüsten kann man das erkennen, aber eben nicht nur daran 😉 …
Der Grund warum es überall Totenköpfe zu sehen gibt und diese als Souvenirgegenstände verkauft werden, ist der „Tag der Toten“, welcher die Mexikaner im Monat November feiern.
„Der Tag der Toten ist einer der wichtigsten mexikanischen Feiertage, an dem in Mexiko traditionell der Verstorbenen gedacht wird. Der Tag wird vom 31.Oktober bis zum Gedächtnis Allerseelen am 2. November gefeiert.
Die Vorbereitungszeit für die Feierlichkeiten beginnt Mitte Oktober, gefeiert wird in den Tagen vom 31. Oktober bis zum Gedächtnis Allerseelen am 2. November. Dabei wird dieser Tag je nach Region auf verschiedene Weise gefeiert.
Der Tag der Toten ist keine Trauerveranstaltung, sondern ein farbenprächtiges Volksfest. Nach dem Volksglauben kehren die Seelen der Verstorbenen an diesen Tagen zu den Familien zurück, um die zu besuchen.
Die Strassen werden mit Blumen geschmückt, Symbole des Todes und der Vergänglichkeit, Skelette und Schädel in den unterschiedlichsten Ausführungen, stehen in den Schaufenstern, überall sieht man Abbildungen der Calavera Catrina.
La Catrina ist eine Skulptur, die als das Symbol von diesem Tag geworden ist.
Konditoreien produzieren die Calaveras de Dulce, Totenschädel aus Zucker, Schokolade oder Marzipan. Das Pan de Muerto, das Totenbrot, wird ebenfalls freudig verspeist.„
Quelle: Wikipedia
Mehr Infos darüber auf:
https://de.wikipedia.org/wiki/Tag_der_Toten
Dieser spezielle Brauch macht für mich die Mexikaner noch sympathischer. Ein Brauch der anderen Art. Wir drei, erlebten die Mexikaner als herzliches offenes Volk. Menschen die einem schnell ans Herz gewachsen sind und ein Land in das wir gerne zurück kommen.
Die Menschen erschienen mir bescheiden und nicht im Materiellen Luxus vernarrt. Es scheint als würden sie ihr Glück im Miteinander, ihrem Glauben und ihrem Alltag finden.
Auf der nach Hause Fahrt genoss ich, mit etwas Musik, das vorbeihuschen der Landschaften. Auf solchen Fahrten kann ich mich immer genüsslich entspannen.
Die Tagestour kostete uns umgerechnet 78 CHF pro Preson, inkl. Lunch und Eintritte.
An diesem Abend hatten wir die glorreiche Idee unsere Füsse den Knabberfischli vor zu halten. Das Gefühl zu Beginn war echt komisch, kaum zu beschreiben, ob mehr eklig oder mehr kitzelig, keine Ahnung. Gut, hätten wir das auch mal erlebt! Haha!
Wir hatten danach aber auch echt Hunger und stillten diesen bei einem Teller Pasta.

Den letzten Tag, Sonntag, verbrachten wir nochmals gemütlich.
Wir besuchten noch einmal unsere herzige Masseurin Noemi. Ich ging noch zum Sport und danach gesellte ich mich zu einem Teil der Crew, an den Strand.
Wir genehmigten uns zum Abschluss einen späten mexikanischen Lunch in unserem Stammlokal Mextreme! Fajitas zum Dritten und frischer Guacamole, mit Zwiebeln, Tomaten, Zitrone und Koriander. Die beste Guacamole ever!

Melanie hatte einen gröberen Wasserschaden in ihrem Bad. Sie versuchte mit Frottiertücher etwas entgegen zu wirken, doch war froh am Abend dies alles hinter sich lassen zu können. 😉
Der Nachtflug nach Zürich war gut gebucht. Mit dem Dream Team, Melanie, Michelle und Co., keine Hürde und die Arbeit machte doppelt Spass. Mit Melanie kann ich mich herrlich streiten, nach 5 Minuten ist dann alles wieder vom Tisch. Michelle ist mit ihrem lockeren, unkomplizierten Wesen einfach der Sonnenschein. Wenn man solchen Menschen auf dem Lebensweg begegnet ist das ein Geschenk.

Danke für diese Bereicherung! Danke an Michelle und Melanie für die amüsanten Stunden. Und danke Mexico für eure strahlenden Gesichter!