Dom.Rep., San Cristóbal, herzerwärmendes Wiedersehen!

Liebe Freunde,

Diesmal freute ich mich speziell auf den Flug nach Punta Cana, denn ich hatte etwas vor was ich eigentlich schon seit Jahren machen wollte. Und endlich ist die Zeit gekommen!

Schön war auch, dass Fiona, eine Kollegin vom Grundkurs, mit der ich mich gut verstehe, zufälligerweise auch auf dem Flug geplant war.

Seit ein paar Jahren wollte ich meine ehemalige Schulfreundin Janine in San Cristóbal in der Dominikanischen Republik besuchen. Jetzt war es endlich soweit. Wir tauschten wieder hin und wieder Nachrichten per What’s App aus und alles schien plötzlich machbar und naheliegend.
Janine erklärte mir, dass der Weg etwa 4 Stunden dauern würde total. Ein Weg.

Ausserdem informierte mich eine andere Arbeitskollegin über die Möglichkeiten nach Santo Domingo zu kommen und ich konnte sie noch um weitere kleine Tipps fragen, denn sie war auch schon öfters in der Dom.Rep. unterwegs.

Ihr seit sicher schon ganz gespannt wie diese Reise verlaufen ist. Doch zeuerst mal die Vorbereitungen.

Als wir zur sehr späten Stunde im Hotel ankamen und in der Hotellobby den uns schon bekannten etwas künstlichen Zimt Duft in die Nase schoss, hatten wir wieder einen klitze kleinen Energieschub der reichte, um noch tatsächlich eine ganze halbe Stunde den wirklich lieben Rezeptionisten Alexander, über unser Vorhaben auszufragen. Er war uns eine grosse Hilfe und schreib sogar einige Umsteigestationen auf einen Zettel. Er warnte uns, dass wir unbedingt allen Schmuck im Hotel lassen sollten und unser Handy nicht auffällig brauchen sollten.

Wir bekamen ehrlich gesagt ziemlich Respekt von der ganzen Sache. Es gab aber trotzdem kein zurück mehr haha. Auf der Reise bemerkten wir aber wieder einmal, dass Erzählungen und Realität sich etwas unterscheiden. Fazit, man muss einfach aufpassen, sich an gewisse Regeln halten und etwas Respekt vor der ganzen Sache ist auch gesund, Punkt.

Wir stellten unseren Wecker ziemlich früh, Ortszeit 6:30 Uhr. War für uns nicht so schwierig, denn in der Schweiz war es ja bereits Mittag.

Wir assen im Hotel noch ein kleines Frühstück, gingen umgerechnet 100 CHF abheben und bestellten im Hotel das Taxi, welches uns zur Bus Station Expreso Bàvaro brachte.

Als die Taxifahrt seine 10 Minuten, anstatt die uns versprochenen 5 Minuten dauerte wurden wir schon unruhig. Haha, Schweizer unterwegs. Egal, das Grundvertrauen, dass wir bald Janine und ihre Familie treffen würden, war da. Wir freuten uns, aber wir waren auch etwas aufgeregt.

Strasse3

Wir kaufen uns ein Ticket für den Bus, welches für einen Weg 400 Pesos kostete, das sind umgerechnet 8 CHF.

Der Bus fuhr pünktlich um 9 Uhr los. Wir hatten einen mega Platz im oberen Stock.
Unsere Sitznachbaren erkundigten sich über unsere Destination und die Frau sagte uns wir sollen wirklich aufpassen und nicht alleine umher laufen. Okay.

In Santo Domingo angekommen, kam sie mit uns an der Endhaltestelle raus und fragte direkt einen Taxifahrer, er solle auf uns aufpassen und uns nach San Cristóbal fahren. Sie fragte sogar noch ob sie mit uns mitkommen solle. Es hat uns sehr gefreut, dass sie sich um uns sorgte, wir bedankten uns bei ihr, doch sagten, dass wir das schon schaffen.

Der Taxifahrer war ein älterer Herr, aufgestellt aber sein Fahrstil war uns nicht ganz geheuer.
Vor allem auch sein Auto, das war echt kaputt. Dies reichte noch nicht, es musste noch eine grosse Kakarlake über das Polster auf dem wir sassen eine Spritztour drehen. Iiiikkk!! Der Herr fand es lustig.
Sein Fahrtstil war wild und seinen Ausdruck gegenüber den anderen Autofahrer amüsant. Er konnte sich nicht zurückhalten und jedem zweiten schrie er „Loco!!“ hinterher. Loco übersetzt bedeutet Verrückter. Wir wissen nicht so recht wer da der Verrücktere war. Haha.

Unser Plan war eigentlich, dass der Taxifahrer uns zur nächsten Bushaltestelle bringen sollte, an der wir den nächsten Bus bis nach San Cristóbal nehmen würden, doch sein Preisangebot war so verführerisch, dass wir ganz happy waren einfach sitzen bleiben zu können. Er brachte uns bis an den Platz „Parque Central“ in San Cristóbal, an dem ich mit Janine abgemacht hatte.

An Ort und Stelle liefen wir etwas umher, ein Anwalt kam zu uns und sprach ca. 3 Minuten mit uns Spanisch, wir, total überfordert versuchten mit Händen und Füssen uns zu verständigen. Bis er dann einfach anfing auf Englisch mit uns zu sprechen. Voll veräppelt!

Ich hörte meinen Namen und schon sassen wir in ihrem grossen Auto. Ihre zwei Kinder, Athalia und Bianca hinten, ihr Mann Edgar und der Sohn Joiset, aus erster Ehe, vorne.

Family1

Janine hatte Fiona natürlich noch nie getroffen, wir stellten uns gegenseitig vor und schon bald waren wir im regen Austausch.

Auto fahrt

Ich wusste nicht wie Sie hier in der Dominikanischen Republik leben, wir hatten viele Fragen, es gab einfach so viel auszutauschen. Es brauchte auch eine Angewöhnungsphase, denn unsere Welten sind ja schon recht anders.

Edgar fuhr zu seiner Mutter nach Hause, wir besuchten sie kurz und Fiona und ich bekamen sogar ein üppiges Mittagessen und glücklicherweise viel Wasser. Wir hatten auf der 5 stündigen Fahrt extra nur ganz wenig getrunken. Den die ungewisse wohl abenteuerliche WC suchen konnten wir uns so bewusst ersparen.

Danach fuhren wir zu Janine und Family nach Hause. Die Fahrt dauerte ca. 20 Minuten. Sie wohnen in der Nähe von Najayo El Medio, auf dem Land.

Als wir ankamen waren Fiona und ich glücklich über die schöne Natur und die wunderbare Weite in der die 4 hier leben können. Auch für uns war das natürlich ein Genuss.

Land11

Land3

Das einstöckige Haus haben sie selbst bauen lassen und sie planen sogar noch einen zweiten Stock. Die schöne steinige Treppe nach oben steht auf jeden Fall schon.

Haus

Janine zeigte uns kurz die Umgebung und wir deponierten unsere kleinen Rucksäcke am Boden des geräumigen Kinderzimmers. Die Küche und die Wohnstube sind ausserhalb des Hauses in einem Pavillon.

Pavillon Küche.jpg
Küche draussen

Der Blick in die Weite zeigt das 2 Hektar grosse Landstück welches sie besitzen. Darauf haben sie schon eine riesige Zwiebelplantage angebaut, mit viel Arbeit haben sie es sogar geschafft einige grosse Säcke voller Zwiebeln zu verkaufen. Doch jetzt versuchen Sie es mit einer Papaya Plantage, da diese fast schon von selbst wachsen. Sie sind gerade dabei, die Setzlinge einzupflanzen. Viel Glück für dieses neue Projekt!

Papaya
Papaya Setzlinge

Auf ihrem Grundstück gedeihen ausserdem Avocadobäume, Moringabäume, Mandelbäume, Mangobäume und Acerolabäume. Die Natur ist eine Wucht. Der Blick in die Weite Balsam für die Seele.

Mangos

Diese Mangos auf dem Bild, sind die „Ernte“ eines einzigen Tages!

Nach einer erfrischenden Kokosnuss verbrachten wir den Nachmittag im Pavillon auf der Kautsch, wir tauschten uns aus und auch die Kids erzählten ganz gerne ihre lustigen Stories. Die Playmobiltiere sind den Echten gleichgestellt. 😉

Athalia_Bianca

Janine hat sie selbst unterrichtet, sie sind jetzt 10 und 11 Jahre alt. Sprechen bestes Schweizerdeutsch und Spanisch. Die Schulbücher hat Janine aus Oberengstringen bestellt und so konnte sie ihre zwei „Meitli“ nach Plan unterrichten. Ich bewundere Janine sehr dafür und die gut erzogenen Zwei sind das beste Beispiel, dass sie das sehr gut gemacht hat.

Die Familie ist noch etwas grösser, denn Zuhause haben Janine und Co. noch Katzen, 2 Riesenschnautzer namens Leon und Arzita, einen kleinen Hund namens Mimi (der coolste Hund!), Meerseuli, diverse Fische und vor kurzem noch ein Pferd namens Petra. Kurz vor unserem Besuch sind sogar noch kleine Kätzchen und Meerseuli auf die Welt gekommen. Diese süssen Tiere konnten wir dann sogar noch in unsere Arme nehmen.

Kätzli1

Kätzli3

Mimi2
Mimi 🙂

Bianca gehören einige Kampffische. Diese Fische sind ihrem Namen gerecht, denn wenn man diese zusammen in ein Becken lässt, zerfleischen sie sich. Wah!
Jeder Fisch hat Bianca somit in separate Gläser getan und ein Papierblatt zwischen jedes Glas befestigt, denn schon beim blossen gegenseitigen Anblick gehen die Fische auf Kampf. Verrück!

Janine war schon immer sehr Tierlieb und auch schon als wir zusammen in die Sek. gingen verbrachten wir viel Zeit mit Schnecken sammeln oder mit ihren Meerseuli usw.

In der Zeit als wir uns unterhielten hatten auch Edgar und seinen Sohn Joiset Einiges auszutauschen, Edgar ist sogar gelernter Coiffeur und so drehten sich ihre Gespräche ausserdem auch über Haare, Rastas und was man da wieder verändern könnte. Der 21 Jährige Sohn Joio, fährt, um Geld zu verdienen Autobus und in seiner Freizeit ist er Haarprofi. Seine schöne Haarpracht ist die beste Werbung.
Edgar ist zwar Coiffeur doch seine wirkliche Leidenschaft ist das Singen. Er hat auch schon eine eigene Platte aufgenommen!

Das Leben in der Dom.Rep. ist nicht so günstig, erklärte uns Janine. Das Essen sei vor allem teuer.

Edgar besorgte uns Allen zum vorabendlichen Snack diverses lokales Knabberzeug names Yaniqueques, Dulce De Coco und Masitas.

Später kochte uns Janine routiniert ein typisches Znacht, mit Yuka, Schweinefleisch und in Ei gebackene Auberginen.

Immer wieder kamen uns Eigenheiten oder Erinnerungen des Anderen in den Sinn, als wäre es Gestern gewesen.

In Zürich wohnten wir nur etwa 200 Meter auseinander, vor der Schule holte ich Janine immer ab und zum Mittagessen war ich oft auch bei ihnen Zuhause. S’Mami von Janine kochte immer mega feine Gerichte und zum z’Vieri gabs oft soo feini Guezli vom Migros. An 9/11 kann ich mich auch gut erinnern, da rief uns ihr Mami ins Wohnzimmer und wir schauten alle TV, jedoch begriffen wir noch nicht ganz was da passiert war, wir waren 16 und hatten die Türme zuvor noch nie gesehen. Jeder kann sich doch erinnern, wo er an diesem Tag gewesen ist, nicht?

Edgar hatte als er Janine kennenlernte schon einige Zeit in der Schweiz gelebt, sie blieben mit den Kinder auch die ersten Jahre in der Schweiz und vor 4 Jahren wanderten sie nach San Cristóbal aus, in Edgar’s Heimat.

Ausserdem erzählte uns Janine von dem Kinderbuch, welches sie geschrieben hat und gern veröffentlichen würde. Ich könnte Zeichnungen beisteuern, da ich ja in diesem Bereich nicht ganz talentfrei bin ;). Ein cooles Projekt und hoffentlich ein Erfolgreiches, das Schreiben liegt ihr sehr.
Janine hat ausserdem Einiges was sie über die Natur gelernt hat ins Buch hinein verpackt. Zum Beispiel ein etwas aufwändiges Getränk, gemacht aus Papaya Blätter, welches eine sehr heilsame Wirkung hat. Die heilende Wirkung des Getränks wurde von  Ärzten bestätigt. Es hilft gegen Malaria, Denque und andere Krankheiten.

Hier ein Link dazu:
http://superfoodprofiles.com/papaya-leaf-juice-for-dengue-fever

Janine würde sehr gerne eine kreative Fernarbeit annehmen, welche ihr ein konstantes Einkommen ermöglichen würde. Dank dem Internet sind ja solche Arbeiten heutzutage möglich. Da das Leben und das Arbeiten vor Ort nicht immer nur rosig ist , wäre ein solches Einkommen beruhigend und es würde die ein oder andere Sorge verschwinden lassen.

Spannend und sehr gut verstehen kann ich wenn Janine sagt, dass das Leben in der Schweiz nicht einfach ist und hier eigentlich auch nicht, es kommt auf die Einstellung drauf an und auf das was man gerne vom Leben hat. Ich sehe das genau so, es gibt keine Pauschallösung, überall ist es Anders aber dennoch gibt’s überall Herausforderungen. Einfach Andere.
Und das Leben und das Glück kann man sowieso nicht am Geld oder dem Besitz messen.

Für die Töchter sind sie nun gerade dabei eine Schule zu suchen, denn die nahe gelegene Schule war keine Gute, da einige Kinder dort sogar geschlagen wurden. Ich hoffe sie finden bald den passenden Ort!

Wir waren müde nach dem langen Tag und wir durften in den Betten von Bianca und Athalia schlafen.

Garten

Der nächste Morgen begrüsste uns prachtvoll. Die Natur war schön frisch und die Umgebung so schön ruhig.

Fiona_Janine1

Auf unseren Wunsch hatte Janine das Brot gebacken welches sie immer wieder gerne zum Frühstück zubereitet, da das Brot vor Ort mehr aus Luft als aus Nährstoffen besteht.

Zmorge2

Es schmeckte super, mit Honig noch besser. Ich bekam sogar einen Kaffee von der Bialetti Kaffeekanne, diese silbrige Herdkanne.

Danach schossen wir als logische Pflicht noch einige Erinnerungsfotos. 🙂

Athalia_Geraldine.JPG
Athalia mit Tarnung ;D

Garten6

Bianca_Edgar

Bald stand uns schonwieder der Abschied bevor. Wir hatten am Vorabend unsere Heimreise besprochen und da Joio sich sehr gut mit den öffentlichen Verkehrsmittel im ganzen Land auskennt, schlug er vor, mit uns ein Stück mit zu fahren und uns zu begleiten. Wir waren berührt von dem Angebot und auch dankbar. Das sogar an seinem Geburtstag!

Zuerst begleitete uns die ganze Familie mit dem Auto wieder in die Stadt San Cristóbal, von dort nahmen wir mit Joio den Bus für ca. 1 Stunde in Richtung Santo Domingo. Die Unterhaltung mit Joio war etwas schwierig, da er kein Englisch spricht und wir kein Spanisch, unser Italienisch war uns noch eine rettende Hilfe. Haha. Joio ist sehr sympathisch und wir wünschen ihm und der ganzen Familie alles Gute.

Joio fragte dann den nächsten Busassistenten, ob er uns melden könne wenn wir aussteigen und in den nächsten richtigen Bus steigen müssen, der uns nach Punta Cana bringen würde.
Das er dies gesagt hatte, bemerkten wir natürlich erst beim Umsteigen, da der Busassistenten genau wusste was er mit uns zu tun hatte. Haha. Wir vertrauten einfach.

Im strömenden Regen kamen wir im Touristenort Punta Cana an und gingen im Hotelbuffet noch etwas essen. Eine andere Welt!

Als wir uns wieder bei Alexander, dem Rezeptionisten meldeten: „We are back!“ 😉 …war er ganz aus dem Häuschen uns wieder zu sehen und fragte gespannt nach, wie es denn so war. 🙂

Den nächsten Tag verbrachten wir gemütlich am Pool und mit etwas Sport, bis wir dann am Abend wieder in Richtung Zürich flogen.

Wir haben mit den Menschen vom Lande nur positive und herzliche Erfahrungen gemacht und dieser Trip hat und wirklich im wahrsten Sinn des Wortes „Land und Leute“ näher gebracht. Viele Eindrücke gab’s zu verarbeiten, schöne Erinnerungen werden bleiben.
Die Zeit in diesen zwei Tagen ist wie stehen geblieben, und das Schöne ist, dass man alles Erlebte in einem Rucksack immer bei sich tragen wird.

Auch, dass Fiona sich spontan entschied mit zu kommen war echt toll. Danke! Denn auch für sie war dies mal eine ganz andere Art einen Layover zu verbringen. Wir haben es beide sehr genossen.

Auf ein Wiedersehen!!

Back2
Zürick in Zürich!

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