Am Freitag, nach einem schmackhaften Frühstück im Origins Coffee, mit pochierten Eiern und Spargeln, schlossen wir uns der Free Walking Historical Tour an. Wie die Bo-Kaap Tour wird diese auch auf Tipp Basis durchgeführt. Der Guide, diesmal eine junge Frau um die 30 Jahre führte uns durch die Stadtmitte. Sie war aufgestellt und sehr erzählfreudig, so dass du gleich denkst… „Das ist der beste Job der Welt!“. Zum Schluss der Tour habe ich sie dann auch gleich gefragt ob sie das Hauptberuflich mache, was sie mir bestätigte.
Find Wally. ;):
Wo ist Paparazzi Wally?
Wo ist Coffee Wally?
Wo ist Smiling Wally?
Who is Wally?
Die Tour führte vom Green Market Square, durch die Gassen zum Cape High Court, dem Gerichtshof von Cape Town. An dem Ort wo zum Apartheid’s Zeit (1940 bis 1994) die Menschen in diverse Klassifizierungen eingeteilt wurden. Man entschied über die Rassen, und dies aufgrund von eigenartigen Regeln wie, die Schulterbreite, die Länge von Ohr bis zur Nase oder ob ein Bleistift in den Haaren hängen bleibt usw.
Vor dem Gericht wurden zur Erinnerung an diese Zeit, die zwei Parkbänken welche die Trennung von Weiss und Farbig klassich zeigen, stehen gelassen. Die Afrikaner haben diese klare Einstellung, wir reden über die Probleme in unserem Land, sonst tut’s ja keiner! Was in Amerika oder Europa beispielsweise tabu ist, wird hier offen besprochen. Sie haben gelernt, die schreckliche Geschichte nicht unter den Teppich zu kehren. Sondern, sich die Worte von Nelson Mandela zu Herzen zu nehmen. Aufstehen, weiter machen, besser machen. Nelson Mandela war einer der wichtigsten Leader der Zeit.
Hier einige seiner besten Weisheitssprüche:
„A winner is a dreamer who never gives up“
„The greatest glory in living lies not in never falling. But in rising every time we fall.“
„As I walked out the door toward the gate that would lead to my freedom, I knew if I didn’t leave my bitterness and hatred behin, I’d still be in prison.“
„It always seems impossible until it’s done.“
„A good head and a good heart are always a formidable combination.“
„There is no passion to be foung playing small in settling for a life that is less than the one you are capable of living.“
Und hier den Link, falls ihr euch nochmals über die Apartheid informieren möchtet:
https://de.wikipedia.org/wiki/Apartheid
Wir liefen weiter zum Company’s Garden. Dieser schöne Garten inmitten der Stadt war ursprünglich als Gemüseanlage für die Bewohner geplant worden.
Als wir dann von dort weiterliefen in Richtung Stand Street, erklärte sie, dass sich dort ursprünglich die Strandpromenade befand. Darum der Name Strand Street. Heute führt die Strasse mitten durch die Innenstadt, entlang des Castle Of Good Hope.
Die Tour endete auf dem Grand Parade Platz, auf diesem Platz befand sich während der Fussball Weltmeisterschaft 2010 die grösste Fan Tribüne.
Dieser Platz ist den meisten aber besonders wegen einem anderen Geschichtsträchtigen Ereignis in prägender Erinnerung. Vom Balkon der Cape Town City Hall, dem Rathaus Kapstadts gab Nelson Mandela, wenige Stunden nach seiner Gefängnis Entlassung, 11. Februar 1990, vor Zehntausend Menschen, seine Freiheitsrede. Die Rede gab er übrigens nicht auf dem oberen grossen Balkon, sondern unten, auf dem kleinen, dies um den Mensch auf Augenhöhe zu begegnen. Nelson Mandela verbrachte 29 Jahre in Haft.
Am Samstag sind wir ins Truth Coffee Frühstücken gegangen. Das Kaffee ist ganz speziell eingerichtet, erinnert an den Film Mad Max, es lohnt sich alle Mal dem Ort einen Besucht abzustatten. Das Frühstück und der Kaffee dazu waren ausgesprochen lecker.
Gleich etwas später liefen wir zum Castle Of Good Hope, um bei der 14 Uhr Tour mit zu laufen.
Wie der Zufall es wollte hat Benjamin auf dem Weg dahin noch tatsächlich seine ehrsehnten Biergläser gefunden. Danke Universum!
Hier der Beweis:
Auch im Castle erwischten wir einen tollen Guide. Er war witzig, hatte Rasta und war in freudiger Erzähllaune.
Wir waren eine Gruppe von ca.15 Leute. Er erklärte uns viel über die Sklaverei und erklärte uns wie diese Sklaven vor Ort in Dunkelkammern gefoltert und später nach Robben Island verschifft wurden. Er redete auch über die schlimme Vergangenheit in diesem Land und dass es leider wie bei der Zahnpasta sei, man kann es nicht Rückgängig machen aber man kann es akzeptieren und heute daraus lernen und wie schon gesagt immer offen darüber reden.
Er erläuterte gut wie wir alle Menschen, mit gleichen Rechten sind, egal was für eine Hautfarbe wir haben. Er sagt dem schön: „ We are a reinbow nation.“
https://de.wikipedia.org/wiki/Castle_of_Good_Hope
An Benjamin letztem Tag sind wir ins Carne Restaurant an der Kloof Street essen gegangen. Das Essen war gut, aber nicht die Offenbarung.
Der UBER Driver, der uns zurück ins Hotel fuhr, war ein kleines Highlight. Ein alter lieber Herr, Namens John. Er lachte fröhlich, wir unterhielten uns über Allerlei und er erzählte, dass er früher in der Bank Branche gearbeitet hatte und heute als Taxi Fahrer so happy sei. Zum Schluss verabschiedete er uns sogar per Handschlag. Im Hotel hinterliess ich via UBER App eine kleine Nachricht zum Dank.
Dem Portier Jayson, der uns jeden Tag ein Lächeln schenkte überreichten wir zum Abschied eine kleine Schachtel Lindt Pralinen.
Es sind eben doch immer die Menschen, welche die Blüten der Reisen ausmachen.
Ciao Be, il tuo visito mi ha fatto molto piacere! Ci vediamo in Svizzera!
Der Eingang des Hostels „Once in Cape Town“an der Kloof Street, in welchem ich diese letzte Woche schlafe. Kein Vergleich zum B.I.G. Backpackers, aber die Lage ist Top!