

Heute Morgen hat uns Thulani um 8:30 Uhr im Haus abgeholt. Wir waren 6 Volunteers, die sich für die Community Tour angemeldet haben. Wir fuhren direkt los Richtung Khayelitsha, dem grössten Township in Cape Town.
Nach ungefähr 20 minütiger Fahrt hielten wir bei einem Haus, welches sich im mittleren Section von Khayelitsha befindet und weit entwickelt ist. Uns wurde ein sehr interessantes Frühstück geboten. Es gab gekochte Eier, Pinto (eine sehr übliche rote Salsa), Würste (mit viel Muskatgewürz), steamed bread (gedämpftes Brot, nicht gebacken), diese Tradition stammt von früher da das selbstgemachte Brot nicht gebacken werden konnte, da die meisten armen Leute keine Backöfen besassen). Es war sehr lecker muss ich sagen. Dazu gab es Marmelade. Zusätzlich gab es eine art Porridge aus Maismehl, schwarzer Tee mit Milch und Pulverkaffee.
Während wir zusammen im Eingangsbereich und Wohnraum assen, sagte uns Thulani:“And by the way, this is my home.“ Thulani ist in diesem Haus aufgewachsen und mit nur 8 Jahren nach Johannisburg in eine Schule gegangen. Er kam später wieder nach Cape Town zurück und ist seit etwas mehr als einem Jahr ein Staffmitglied von Africa Impact. Thulani ist sehr gesprächig. Er verfügt über ein sehr grosses Wissen der Geschichte in Südafrika und aktuelle Themen, er ist 28 Jahre alt.
Nach dem guten Frühstück fuhr Thulani entlang der verschiedenen Sections von Khayelitsha. K. wurde während der Aparthedszeit in 22 Sections eingeteilt. Die mittleren sind von Regierung erstellt worden und somit ziemlich weit vorgeschritten, es sind Häuser wie wir sie kennen. An den Grenzen von Khayelitsha wohnen Millionen von Menschen immer noch in Hütten. Diese Gegenden sind nicht weit entwickelt, sie verfügen über keine bis wenige Schulen und einfache Einkaufsmöglichkeiten. Nur 4 von 10 Menschen in diesen Gegenden haben eine Arbeit. Die Lebensumstände sind ziemlich miserabel und die Hütten sind auch noch extrem anfällig für Feuer und da sie ganz nah beieinander Gebaut sind verbreitet sich das Feuer in einem rasanten Tempo. Immer wieder verlieren die Mensch dort ihr ganzes Hab und Gut aufgrund von Brände.
Entlang der Strassen gibt’s die verschiedensten Geschäfte; Hair Salons, kleine Supermarkets, Früchtestände und Car Wash. Welches super populär ist. Car Wash versteht sich als Lifestyle in den Township Gegenden, Autos vorführen, über Autos reden, Autos waschen etc. Eine Strasse verkaufte Hütten, diese Kosten je nach grösse 3000 bis 4000 Rand, das sind ca. 215 – 285 CHF. In diesen kleinen Hütten wohnen bis zu 6 Menschen.
Die Menschen sind kreativ in den Townships, einige haben es weit gebracht und machen z.B. mit Plattenleger Business gutes Geld. Viele dieser Menschen verlassen die Townships aber nicht obwohl sie in die reichen Gegenden an der Küste wie z.B. Camps Bay ziehen könnten ,sie bleiben gerne in der gewohnten Umgebung und leben einen besseren lifestyle an Ort und Stelle, vegrössern und verschönern ihr Eigenheim.
Sehr selten kommen Touristen in diese Gegenden. Während der Fahrt grüsste Thulani viele Menschen, einige Freunde einige weitere Bekannte von ihm. Aber auch selbst er würde nicht überall frei herumlaufen, es gibt immer noch viele Verbrechen in diverse Gegenden.
Thulani zeigte uns die Zugstation von K., diese ist umgeben von einem Markt, der die verschiedensten Dinge verkaufte, unter anderem auch lokales Essen. Innereien lagen offen auf den Tischen, Herz, Leber, Lunge, alles! Igh! Nicht ein alltägliches Bild für uns. Danach holten wir uns alle einen Kaffee bei der „Independent Coffee Company“, dieses Business ist ein Projekt zur Unterstützung der lokalen Menschen.
Wir hielten etwas später an dem „Khayelitsha Remembrance Square“, ein Memorial über die turbulente und reiche Geschichte von K.
Gebaut im Jahre 1980, als die Regierung entschied die schwarze Bevölkerung von existierenden Townships in neue Townships weiter weg vom Stadtzentrum zu verlagern. Diese Geschichte und die Ereignisse dieser Zeit wurden wunderschön mit Mosaik Zeichnungen dargestellt. Leider habe ich keine Bilder davon, da wir den Fotoapparat im Bus vergessen hatten. Ich würde euch aber sehr empfehlen die Bilder im Google unter „Khayelitsha Remembrance Square“ anzuschauen. Es ging zu dieser Zeit teilweise stürmisch zu und her, da die Menschen natürlich ihr Zuhause nicht verlassen wollten. Es berührte mich sehr diese Geschichten zu hören, gleichzeitig konnte man aber auch sehen dass so viele Jahre später viele viele Menschen ihre neuen Chancen gepackt haben und in Khayelitsha eine neue gute Existenz aufgebaut haben. K. verfügt heute, vor allem im Zentrum, über gute öffentliche Verkehrsmittel wie Minibusse und Züge. Steven Otter, ein weisser Journalist, zog für 4 Jahre nach K. und lebte den Lfestyle vor Ort. Er schrieb ein Buch über diese Zeit. Welches uns Thulani empfahl. Das Buch heisst „Khayelitsha, uMlungu in a Township“. uMlungu ist ein Ausdruck für „weisse Menschen“.
Das Mittagessen genossen wir in vollen Zügen! Lamm, Poulet, Kürbis, Reis, Kabis, Bohnen, Randensalat und Gingerbeer, superfein!
Ich habe bis dahin sehr wenige Bilder von den Townships, da es etwas respektlos diese zu fotografieren.