
Heute bin ich mit Debi (sie hat übrigens Linguistik studiert und verfügt über einen riesigen beneidenswerten Wortschatz) auf die Wine Tour gestartet. Nach dem Frühstück im Hostel wurden wir um 9 Uhr von Jamie mit einem Minibus abgeholt. Zuerst hat Debi mir noch etwas frischer Aloe Vera Saft auf meine rote Schulter gestrichen. Sehr lieb!
Jamie ist in Cape Town aufgewachsen, ihr Vater stammt ursprünglich aus England. Sie sagte gleich, dass sie sich sehr glücklich fühle hier zu wohnen und dass sie nie in einer anderen Stadt leben möchte. Jamie war unseren Tourguide.
Mit dabei auf der Tour waren ein junges nettes holländisches Paar, ein älteres sympathisches schottisches Paar, ein frisch verheiratetes Paar aus Durban, ein Geschäftsmann aus London, der noch etwas anders in Cape Town erleben wollte als graue Meeting Räume (ok, verstehe ich!), Debi und ich.
Wir fuhren ca. 30min raus aus der Stadt in richtung Stellenbosch. Der Table Mountain zeigte sich imposant bedeckt von einer Nebelwolke, Debi beschrieb diesen Anblick treffend als „table cloth“, Tischdecke.
Leider konnten wir nicht in das schöne Städtchen Stellenbosch hineinfahren, da dort momentan Studenten wegen den höher gewordenen Studienkosten protestieren.
Die erste Wein Farm hiess „Villiera Wines“. Gleich um ca 10:30 Uhr servierte uns Jamie 7 Weine zur Probe. Weissweine, Rosé und Rotweine. Die Region ist wunderschön, sehr grün und ruhig. Glücklicherweise wehte immer einen angenehmen frischen Wind. In Cape Town heisst der Wind „Cape Doctor“ da er den Smog aus der Stadt weht.
Als nächstes besuchten wir die Wein Farm „Tokora“ auch in Stellenbosch, für mich die schönste Farm. An diesem Ort konnten wir auch das hauseigene Olivenöl kosten. An den Wänden hingen zahlreiche Bilder, welche ganz mit Rotwein gemalt wurden.
Später fuhren wir zur Wein Farm „Sloms“. „Slmos“ liefert alle Flaschen (ab 6x) gratis in die Schweiz. Der Herr auf dieser Farm erklärte uns sehr freundlich und aufgestellt diverses über die Weine und Ihre Geschichte. Zu den Rotweinen gab es feine Lindt Schokolade, da der Wein zusammen mit der Schokolade eine gute Harmonie ergibt.
Die Holländer erzählten uns wie einfach es für sie ist Africaans zu verstehen, da praktisch alle Wörter aus der holländischen Sprache abgeleitet sind. Africaans hört sich für sie nach einem einfachen Holländisch an.
Der Name der letzten Wein Farm kann ich mich leider nicht mehr erinnern, es waren etwas viel muss ich sagen. Und ich hatte einfach keine Lust mehr auf Wein. Klar, die Weine sind aus exzellenter Qualität , ich jedoch erneut festgestellt habe, dass ich kein so riesiger Wein Fan bin und es auch heute nicht geworden bin. Debi trank übrigens genüsslich ihre Weine, dennoch musste auch sie gegen ende des Tages einiges ausspucken. Klar hatte sie auf der Rückfahrt noch mehr überraschende Witze auf Lager als sonst. Jamie und Debi sprachen fast ununterbrochen zusammen; über Nelson Mandela, über townships, über die Armut usw. Ich hörte ihnen aufmerksam zu dennoch empfand ich es ziemlich herausfordernd den beiden mit ihren Dialekten (British und South African) folgen zu können. Sie empfahlen mir die Filme „Invictus“, „The Bang Bang Club“ und „Black Butterflies“, die alle über die Gegebenheiten in Südafrika erzählen.
Gegen 19 Uhr bevor es dunkel wurde gingen wir noch zusammen Abendessen. Wir sprachen über die verschiedenen Sprachen dieser Welt und auf welche spezielle Art und Weise diese entstanden sind. Das Essen war gut aber schlussendlich etwas viel, somit wir es einpacken liessen um es dann auf dem Heimweg einem „homeless“ zu schenken. „Murphy’s Law“trafen wir auf dem Heimweg keinen Abnehmer, so nahmen wir es ins Hostel mit. Ganz passend trafen wir am Eingang auf Alex (Sie kam erst spät von der Kap Tour zurück)welche hungrig nach unseren Resten fragte.
Hier in Cape Town, soll man am Abend übrigens nicht alleine aus dem Haus. Entweder ein Taxi bestellen oder zusammen in einer Gruppe weg gehen.
Der Tag, inkl. Weintasting und Mittagessen hat uns übrigens 37 CHF gekostet.