Venezia, bellissima serenissima!

Liebe Freunde,

Ich möchte Euch noch von einer Andere schönen Reise erzählen welche ich im März unternommen hatte.

Ja es ist ein Weilchen her, aber Ihr wisst es ja, wie es im Leben so läuft, die Prioritäten verschieben sich immer wieder und so musste ich mich auf meinen Arbeitgeber Wechsel konzentrieren und die mehr als zahlreichen Unterschiede die da vorherrschen. Unterschiede welche man so auf Anhieb gar nicht unbedingt vermuten würde. Mein Arbeitgeber Wechseln ging von Edelweiss Air zurück zur SWISS International Airlines.

 

Nun zurück zur Reise…

Meinen Bruder Benjamin und ich buchten für 4 Nächte ein Hotel in Venedig.
Venezia siamo pronti!

Unser Italienisch ist dank dem regelmässigen Austausch mit meinem Bruder nicht eingerostet, wir sprechen immer Italienisch zusammen, die Sprache die wir in unserer Kindheit im Tessin einverleibt bekamen. Ein Geschenk auf das wir immer wieder dankbar sind!

Ich hatte schon einiges von dieser Stadt gehört und sie muss doch einfach auf die Bucket-List jedes Touristen, nicht?!
Da ich wirklich nicht im Sommer dahin gehen wollte und wir im März Ferien eingegeben hatten, passte das gut.
Eventuell wird es noch ein wenig kühl sein, aber es wird nicht stinken und die Menschenmassen stossen uns nicht in den Kanal. Haha!

 

Der Anflug auf Venezia ist schon ein Spektakel an sich. Wir sassen zufälligerweise auf der richtigen Seite und so konnten wir vor dem Landeanflug diese geschichtsträchtige Lagunenstadt vom Himmel aus bestaunen.

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Es hatte sich gelohnt, dass ich mich vor der Reise ein wenig mit der Stadt auseinander gesetzt hatte und so herausfand, dass der komfortabelste Weg, nicht der günstigste, die Anfahrt mit dem Wassertaxi ist. Ich habe 2 Plätze in einem Sammeltaxi reserviert, damit kamen die Kosten auf gut 40 Euro pro Person. Die Fahrt dauerte ca. 40 Minuten.

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Auf jeden Fall eine gediegene und praktische Art Venedig zu erreichen. Die Sammeltaxis halten an unterschiedlichen Orten. Bei der Buchung gibt man das Hotel an und die Fahrer halten dann so nah dran wie möglich. Noch mit dem Koffer über die Pflastersteine rattern und schon ist man am Ziel. Bei uns ging es 5 Minuten und wir erreichten unser Hotel Ai Due Principi.

Wassertaxi Buchung z.B. bei Get Your Guide.

Das Hotel war super, die Zimmer modern. Also so modern wie es in Venedig möglich ist. Denn auf booking.com war das Angebot an in die Jahre gekommenen barocken Einrichtungen nicht zu übertreffen. Wir hatten einfach nicht so Lust, soo weit in die Vergangenheit zu reisen. Haha. 🙂

Wir richteten uns ein und wenig später begaben wir uns in die Gassen und ein sanftes Touristenprogramm konnte losgehen. Das Wetter war nicht gerade prickelnd und beim spazieren hörten wir eine junge Frau temperamentvoll sagen:“Che cazzo di tempo fa oggi!?“ Übersetz würde das dann heissen: “Was für ein sche*** Wetter ist denn Heute?!“ Auf Italienisch hört sich das doch toll an! Haha.

Danach spazierten wir noch in der Gegend umher und wurden vom Wasser auf der Piazza San Marco überrascht. Verrückt wie das Wasser bei der Dämmerung den Platz durchflutete und bis an die Kirche herankam.
Venedig hat ja bekanntlich seit Jahren Probleme mit dem Hochwasser. Die sogenannte Acqua Alta.

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Piazza San Marco

Es wurden Stiefel verkauft und wir wurden vom eint oder anderen Italiener überrascht, der in diverse Richtungen sprang! Klar mit ihren schönen teuren Lederschuhen würde ich auch kein Tröpfchen Wasser darauf verkraften. Haha.
Mir sind ja die Italiener einfach schon sympathisch! Sagen wir es so, ich bin sehr positiv auf dieses Volk gestimmt! 🙂
Auch die Secondos bei uns in der Schweiz sind ja gern gesehene Kumpanen!

Das Restaurant welches wir per Zufall antrafen war ein Volltreffer. Die Osteria Mascaron. Kurz schauten wir uns noch die Bewertungen im TripAdvisor an, welche durchs Band positiv waren, also nix wie rein da. Wie soll ich das beschreiben, ein uriges Restaurant mit Italienischer Hausmannskost. Ein Essen bei dem man einfach abschaltet und geniesst. Mein Bruder Benjamin hatte sich ein sehr feines lokales Bier zum Essen bestellt!
Wir gönnten uns ein Gläschen Wein und das Arrosto di Manzo mit Gemüse schmeckte vorzüglich!

 

Am nächsten Tag mussten wir zeitlich aufstehen. Denn um 8 Uhr startete unsere Walks of Italy Walking Tour beim Campo Giacomo di Rialto, nahe der berühmten Rialto Brücke.

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Ponte di Rialto

Unser Guide names Paula war uns Beiden gleich sympathisch. Sie stammt aus Venedig selbst und wohnt seit eh und je in ihrer Stadt. Schnell fiel uns Ihr immenses Wissen über Venedig auf, klar das ist auch Ihr Beruf. Diesen führt Sie mit voller Leidenschaft aus. Das freute uns von Beginn weg!
In der Tour mit dabei war noch ein Ehepaar aus England.

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Auf dem Foto oben erklärte uns Paula wie Venedig gebaut wurde, teilweise auf Holzstelzen! Unglaublich!

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Paula rechts im Bild
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Paula perfekt gekleidet!
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Die Engländer fühlten sich ganz wohl in diesem Regenwetter ! Haha. 😉

Sie führte uns vom Fischmarkt, zu Kirchen, über Brücken und Gässchen bis zur Piazza San Marco, sogar rein in die imposante Basilica di San Marco (Markusdom). Die Stuckaturen und die millionsten goldenen Mosaike an den Mauern hauten uns vom Sockel! Buah! Einfach nicht zu begreifen was da für eine Arbeit und Geschichte dahinter steckt. Fotos durften wir in der Basilica leider keine schiessen.
Überall sahen wir Wände welche vom Salzwasser angegriffen wurden und mit diversen Hilfsmitteln versucht werden zu reparieren. Das tut weh.

Mehr zum Markusdom hier.

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Gleich neben der Basilica di San Marco befindet sich der Palazzo Ducale (Dogenpalast).

Mehr zum Dogenpalast hier.

Was uns auch besonders in Erinnerung geblieben ist, sind die kurzen Anekdoten von Marco Polo welche uns Paula erzählte. Marco Polo war Venezianer. Es wird vermutet, dass Marco Polo in der heute nicht mehr existierenden Kirche San Sebastiano in Venedig begraben worden sein soll.

Als Abschluss dieser Tour war eine Gondelfahrt geplant.
Mein Bruder wollte ja auf keinen Fall in so eine Gondel steigen, das sei nur für hardcore Touristen. Haha.
Aber so ganz bescheiden mit der Walks of Italy Tour zusammen noch ein kurzes Gondelfährtchen, dass fand er dann doch noch ganz gut! Es hat sich auf jeden Fall gelohnt. Ich glaube wir erwischten den besten Gondoliere. Oder es sind einfach alle so cool drauf! 🙂 Barbarossa freute sich über unsere Italiensich Kenntnisse und führte uns seelenruhig (seelenruhig!) durch die Kanäle. Seit 37 Jahren ist er schon in diesem Dienst tätig und scheint es wirklich zu geniessen.
Man bemerkt auch gleich, dass die Gondolieri untereinander eine grosse Familie sind, es war toll dies zu beobachten!
Barbarossa erzählt uns, dass es in dieser Jahreszeit einfach sehr viel Freude mache die Leute herum zu chauffieren, denn im Sommer sei es einfach zu verrückt, zu viel Verkehr, zu viele Leute, troppo, troppo, troppo! Ein Segen welcher zum Problem geworden ist.

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Hinten, Barbarossa!
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Mit der Gondel auf dem Canale Grande

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Die Welt der Gondolieri in Venedig ist ein Kapitel für sich, ein geschlossener Kreis in den man fast nicht hineinkommen kann. Vor allem als Frau und dies noch als Ausländerin. Eine Deutsche Dame hat es versucht, Sie hat sich hineingekämpft und nach Jahren, erst nachdem Sie einen Anwalt zugezogen hatte, geschafft!

Die Touren von Walks of Italy können wir wärmstens empfehlen. Es lohnt sich vor allem dies zu Beginn der Reise zu buchen, damit man möglichst viele Tipps mitnehmen kann.

Wir buchten die „Welcome To Venice“ Tour für je 69 Euro pro Person.

WALKS OF ITALY TOUREN

 

Am Nachmittag nahmen wir ganz klassich das Vaporetto Nr. 1 auf dem Canale Grande, nach Cannaregio.
Dies gehört zum Sightseeing must währen einem Aufenthalt in Venedig. Vorallem für Fotografen ein muss! Der Canale Grande ermöglicht einem einen super schönen Blick auf die berühmten und mondänen Bauten und Palazzis am Canale. Die Geschichte ist zum greifen nah!

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In Cannaregio…

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Cannaregio

Ich hatte ein Restaurant herausgefunden welches ich gerne besuchen wollte, die Trattoria alla Fontana. Ein kleines lokales Restaurant in Cannaregio mit familiärem Flair.
Wir genossen gedämpften Spinat mit einer Parmesan Sauce zur Vorspeise! (Bitte mehr davon!)

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Ein Gedicht von einem Gericht!

Plus Rindfleisch und Pasta zum Hauptgang, wie bei der Nonna! Es lohnt sich absolut durch Cannaregio zu flanieren. Die Gassen sind ruhiger als im Zentrum der Stadt und die Stimmung ist so gemütlich.
Wir fanden ein tolles Café mit einer noch besseren Terrasse, auf der wir uns die Sonne aufs Gemüt schienen liessen.
Das Café hiess Goppion Caffetteria.

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In Cannaregio fanden wir beim spazieren einen süssen Laden um einmal diese berühmten Cichetti zu probieren. Was bei einem Venedig Besuch auf keinen Fall fehlen darf! 🙂
Bei Get Your Guide habe ich sogar eine Food Tour inklusive Cichetti Verkostung gefunden. Evt. wäre das noch etwas für Eure kommende Venedig Reise?

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Zurück im Zentrum gingen wir ins grosse Kaufhaus T La Fondaca dei Tedeschi, von welchem uns Paula ein wenig erzählt hatte. Wir wussten somit dass es auf dem Dach eine schöne Aussichtsplattform gab mit Blick auf den Canale Grande. Gratis!

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Wie der Name schon sagt, waren in der Vergangenheit Deutsche Kolonien in diesem Palazzo untergebracht.
„Der Fondaco beherbergte zeitweise mehr als 100 Händler und war Zentrum für die deutsche Kolonie in Venedig. Ab dem 16. Jahrhundert nahm die Bedeutung des Fondacos infolge der neu entdeckten Handelsrouten nach Indien ab. Nach seiner Aufhebung 1805 wurde der Gebäudekomplex des Fondacos lange Zeit als Zollamt verwendet. 2016 wurde dort ein Einkaufs- und Kulturzentrum eingerichtet.“

Quelle: https://www.historisches-lexikon-bayerns.de/Lexikon/Fondaco_dei_Tedeschi

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Panorama

 

Da wir doch schon recht viel von der Insel Venedig gesehen hatten beschlossen wir am Folgetag nach Burano zu reisen.

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Mit einem obligaten Espresso in den Tag starten! Für nur 1.10 Euro!!!

Die Fähre startete beim Fondamente Nove, wo auch Fähren nach Murano (bekannt wegen der Glaskunst) und weitere Inseln gelangen.
Die Fahrt dauerte etwa 30-40 Minuten.

Burano ist bekannt wegen den zahlreichen farbigen Häuser und den Spitzen (Texilien) welche dort hergestellt und verkauft werden.

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Gelato!

Ich kann Burano als Abwechslung absolut empfehlen, die Stimmung ist ganz anders als in Venedig selbst. Ein Erholungsgebiet zum abschalten und entspannen.

Wir verbrachten 2-3 Stunden auf der Insel und nahmen dann die Fähre zurück.

Wir schlenderten nochmals durch die Strassen und stiegen noch einmal in ein Vaporetto.
Vor meinem Venedig Besuch hatte ich noch nie von diesen Vaporettos, Traghettis etc. gehört.
Um Euch die Verwirrung zu nehmen, eine kurze Erklärung:
Das Vaporetto ist das übliche Fortbewegungsmittel in Venedig.
Die Linie 1 ist die bekannteste Linie und Fährt zickzack über den Canale Grande. Wenn Ihr es eilig habt, nehmt die Linie 2 welche auch über den Canale Grande fährt, aber weniger oft hält. Der Preis für eine Fahrt mit dem Vaporetto kostet 1.50 Euro. Touristen die das nicht wissen, wie wir es nicht wussten, zahlen 7.50 Euro. Maffiosi! 😉 Das 24 Stunden Ticket kostet 20 Euro.

Ein Traghetto ist hingegen eine kleine Gondel welche quer den Canale Grande überquert, als schnelle Alternative zu Brücken. Auf den Traghettos bleiben die meisten Leute auch gleich stehen, da die Überfahrt kurz ist. Die Überfahrt kostet auch nur ca. 2 Euros.
Einheimische zahlen nur 0.70 Cent (!).
Weitere Infos zu den ÖVs in Venedig.

 

 

Diesmal steigen wir auf der anderen Seite des Canale Grande aus und erkundeten noch andere Gebiete von Venedig, wie Dorsoduro und San Polo.

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An diesem Abend entschieden wir uns in der Trattoria Da Jonny im Stadtteil Castello zu Essen. Bis wir das Restaurant ausfindig gemacht hatten, dauerte es ein wenig. Auch dieses Lokal war sehr familiär. Die Italiener vermitteln eine grosse Freude und Leidenschaft für Essen, welche ein Restaurantbesuch immer wieder zu einem Erlebnis werden lässt. Es scheint einfach so als würden sie so ehrlich und von Herzen gerne ihr zubereitetes Essen anbieten.

 

 

An unserem Abreisetag erwischten wir noch ein köstliches Mittagessen wie bei Mamma. Ein einfaches Restaurant namens Pizzeria la Perla, diese Pasta werde ich sicherlich nie vergessen!

Das Wetter hatte wieder umgeschlagen und es war Zeit die Koffer zu packen.
Ciao Venezia, alla prossima!

Wir wurden wieder vom Wassertaxi abgeholt, was erneut reibungslos funktionierte.
Einzig wurde es mir in diesem wackel Schiffchen ein wenig übel.

Für den Rückflug hatte ich festgebuchte Tickets gebucht. Wir stellten uns beim Eingang vom Flugzeug bei der Crew vor und die liebe Maître de Cabin bot uns zwei Business Class Sitze an. Das wären dann so die kleinen Vorteile welche man ab und zu schätzt, wenn man im Airline Business arbeitet. Wir bekamen kleine Häppchen serviert und sogar noch ein Gläschen Wein. Wow! Was für einen gelungenen Abschluss dieses Urlaubes!

Venedig hat bei uns eine Sehnsucht hinterlassen. Eine Stadt mit viel Charme und vielen Eigenheiten, nicht zu vergessen die Kultur und Geschichte welche man an jeder Ecke zu spüren bekommt. Danke an die Venezianer welche dieser Stadt doch immer noch so viel Leben einhauchen, schätzen und Sorge tragen, wie beispielsweise Paula dies tut.

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Leider ziehen immer mehr Venezianer in der Zwischenzeit von der Insel Venedig weg, da der Alltag in der Stadt schwierig geworden ist. Lokale Geschäfte gehen zu und werden von Luxusmarkengeschäften ersetzt. Alles für den Tourismus.

Paula erzählte uns beispielsweise, dass sie für ihren Einkauf auf dem Markt 3 Stunden einplanen muss, da Sie den weiten Weg über all die Treppen und Brücken steigen muss. Geduld braucht man in Venedig sagte Sie, aber man muss die Stadt lieben, wie sie es tut, dann ist es ein tolles Leben.

Danke auch an Benj für den schönen Urlaub, mit lustigen lockeren Stunden!

Ciao!

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Kleines Italiensch Lexikon:

Wie geht’s? = Come stai?
Danke = Grazie
Guten Tag = Buon giorno/ ciao
Schönen Abend = Buona sera
Eine schöne Stadt = Una bella città
Es gefällt mir = Mi piace
Guten Appetit = Buon appetito

Ein Kaffee bitte = Un caffè per favore

 


Meine weiteren Venedig Restaurant Tipps auf die Stadtteile aufgeteilt:

CENTRO
-Un Mondo Divino (Cichetti / Apéro)
Café Florian am Markusplatz
Café Lavena am Markusplatz
-Taverna al Remer (Apéro)
Trattoria Antico Pizzo
Harrys Bar (original Bellini trinken)
SUSO Gelateria

CANNAREGIO:
-Ristorante Vini da Gigio
-Trattoria Ca d’oro
-Ristorante Dalla Marisa

CASTELLO:
-Osteria da Pampo

DORSODURO:
-Cantinone gia Schiavi

SAN POLO:
-All’Arco (Cichetti)
-Ristorante Alla Madonna

 

 

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