Rio Teil 2, Zuckerhut und Santa Teresa

Diesmal geht es wieder nach Rio de Janeiro. Willkommen im Rio Teil 2 sozusagen.

Ich freute mich auf diese Rotation, weil unter anderem eine Kollegin von meinem Grundkurs mit in der Crew dabei war, Chiara.

Der Hinflug verlief gut, ich arbeitete auf der Position 3L, das bedeutet, dass ich verantwortlich für den Crew Bunk war. Wir müssen bei dieser Arbeitsposition, vor dem eintreffen der Passagiere, den Crew Bunk, über seine Funktionstüchtigkeit testen. Ob z.B. das Alarmsystem funktioniert. Oder auch ob das ganze Equipment sich noch an Ort und Stelle befindet. Falls etwas nicht funktionieren würde oder ein sicherheitsrelevantes Objekt mal nicht vorhanden wäre, müsst ich sofort den Captain informieren und dies müsste vor dem Abflug repariert oder das Equipment vervollständigt werden. Also, Ihr könnte es Euch vorstellen, dass das schnell gehen muss, Zeit ist ja bekanntlich Geld.

Der Crew Bunk ist ein Cargo Compartment welches im unteren Teil des Flugzeugs geladen wird. Darin befinden sich 7 Betten in denen wir bei langen Flügen schlafen können.

Auch dieses Mal war alles da und bei meinen Arbeitskollegen und ihren Checks war auch alles in Ordnung, dem Flug stand nichts mehr im Weg. „Grüäzi!“

Der erste Tag in Rio begann etwas spät, wir haben uns um 10 Uhr 45 in der Hotel Lobby zusammen gefunden um ins Parque Lage zu fahren.

Das Parque Lage befindet sich in der Gegend Lagoa in Rio de Janeiro, der wunderschöne Botanische Garten ist eine tolle Oase inmitten des verrückten Treibens von Rio. In Diesem grossen Botanischen Garten hat es eine Kunstschule welche ein schönes Cafe beheimatet namens Plage Café.

Eigentlich kennt man das Plage Café im Atrium und realisiert erst später, dass der Park noch viel mehr zu bieten hat.

Diesmal war es in Rio extrem heiss, die Temperaturen gingen bis auf 37 Grad Celsius.
Nachdem sich unser Uber Fahrer in Rio auch noch verfahren hatte, kamen wir mit Verspätung an Ort und Stelle an. Natürlich schon hungrig wie Wallrösser.

Das Verfahren gehört in Rio zur Tagesordnung, die Driver kennen ihre Stadt einfach nicht so gut. Auch mit Hilfe vom GPS klappt’s oft nicht. Das ist mir letztes Mal schon passiert und am Co Pilot auch.

Von der Frühstückskarte bestellte ich einfach drauf los, ich wollte einfach etwas essen. Fast die ganze Crew kam zum Brunch, wir waren zu neunt.
Unsere Gespräche waren angeregt und glücklicherweise wehte noch einen Ventilator Luft über unsere Köpfe und erfrischte uns ein wenig.
Das Frühstück war üppig. Doch das war recht so, denn es galt ja gleich als Frühstück und Lunch zusammen.

Es hatte sich alles etwas gezogen dieser Start in Rio, aber egal. Wir fuhren dann mit dem in die Jahre gekommener Orts Bus zurück in Richtung Copacabana, ein paar der Crew gönnten sich einen Caipirinha an einer der vielen Strandbars. Ah, und drei der Crew waren so verrückt in dieser Hitze auch noch wandern zu gehen.

Ich entschied mich zurück ins Hotel zu laufen.

In Rio alleine rumzulaufen finde ich nicht ohne. Denn die Stadt gilt als gefährlich.
Schmuck und alles Wertvolle lässt man lieber sicher im Hotelsave.

Wir trafen uns etwas später am gediegenen Hotelstrand. Da wird einem alles auf dem Silbertablett serviert. Und einer der zuvorkommenden Hotelangestellten reinigte uns die Füsse mit kühlem Wasser. Wie wohltuend!

Einer der Crew macht übrigens beim Start eines Layovers fast immer einen Gruppenchat im Whatsapp. So können wir ganz einfach in Kontakt bleiben und niemand geht „verloren“. 😉

Um ca. 18 Uhr Abends traf sich ein grosser Teil der Crew wieder in der Lobby und wir gingen an der Copacabana einen Sundowner trinken.

Drei Mechaniker der Lufthansa waren noch mit dabei, einer davon ist halb Brasilianer, halb Deutscher und lebt seit ein paar Jahren in Rio. Er kannte ein kleines Restaurant in der Nähe, welches wir später besuchten.

Das Restaurant war ganz und gar nicht touristisch. Die Angestellten machten ihre Arbeit sehr gut und sie machten auf mich ziemlich Eindruck, das lag daran, dass sie einen süssen Anzug mit Fliege trugen. Da sieht man eben doch: “Kleider machen immer noch Leute.“ Schon beeindrucken! Das musste ich fotografieren. 😉

Am zweiten Tag traf ich mich um ca. 9 Uhr mit Chiara in der Lobby.
Unser Plan, Zuckerhut.
Wir gingen mit dem Uber zur Talstation der Gondelbahn. Der Ticketpreis betrug umgerechnet CHF 25.

Die Fahrt mit der Bahn eröffnete einen wunderschönen Ausblick. Auf der Mittelstation drehten wir eine Runde. Und genossen den Ausblick.

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Danach bestiegen wir die zweite Gondel welche uns bis nach ganz oben brachte.

Der Blick über die Stadt von Rio war wirklich bezaubernd. Der Schweiss lief uns aber nur so runter, somit wir uns bald entschieden diesen Platz, so schön er auch war ziemlich schnell wieder zu verlassen. Speziell und schön war auch, den Anflug der Flugzeuge zu bestaunen welche über Rio ihren Weg zur Landebahn nahmen.

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„Der Zuckerhut ist ein 396 Meter hoher Glockenberg auf der Halbinsel Urca am westlichen Eingang zur Guanabara Bucht.

Nördlich des Zuckerhuts befindet sich die Guanabara-Bucht mit dem unmittelbar angrenzenden Stadtviertel Botafogo und dem Regierungsviertel Flamengo. Südlich und westlich befinden sich die Strände Praia Vermelha und Copacabana, die man vom Gipfel des Zuckerhuts sieht. Die weiter westlich liegenden Strände von Ipanema, Leblon und Barra da Tijuca sind vom Zuckerhut aus nicht sichtbar.“

Mehr auf https://de.wikipedia.org/wiki/Zuckerhut_(Felsen)

Praktischerweise findet man ja heutzutage überall ein wenig WiFi und so bestellten wir gleich an der Station vom „Pão de Açúcar” ein Uber. Ich hatte von dieser Cafeteria Colombo gehört, genannt Confeitaria Colombo, welche sich im Zentrum von Rio befindet. Chiara war mit meinem Vorschlag einverstanden und der Uber Fahrer brachte uns direkt an Ort und Stelle. Wir genossen ein kleines Mittagessen und beobachteten das Treiben. Solche Momente gefallen mit in fremden Städten am besten, die Normalität. Leute beobachten und geniessen. Was will man mehr.

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Wir beglichen unsere Rechnung und entschieden uns durch die Geschäfte zu gehen. Chiara hatte gehört, dass Rio eine gute Stadt zum Shoppen sei und so gingen wir dem Tipp nach.

In einem Kleidergeschäft nahm ich wieder mal mein Iphone zur Hand, um den Preis eines Kleidungsstücks umzurechnen, von Real in CHF. Eine Angestellte des Ladens sagte mir freundlich, ich solle aber das Handy, wenn ich rausgehe unbedingt versorgen. Das war nicht das erste Mal, dass mich jemand darauf aufmerksam machte. So wird einem ganz schnell wieder klar, dass Rio alles andere als eine sichere Stadt ist.

In der Innenstadt reiht sich ein Havaianas Geschäft ans Andere, aber leider fand ich einfach nicht das passende Paar. Blöd, den die beliebten Flip Flop kosten da nur ca. 10 CHF. Haha.

http://www.loja.havaianas.com.br/?

Später fuhren wir wieder in Richtung Hotel an die Copacabana. Ich ging noch eine Runde ins Gym und danach mit Chiara an den Hotel Pool. In diesem Gym hat man übrigens keine Motivationsprobleme, denn der Blick vom Laufband zeigt direkt auf die Copacabana.

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Gegen Abend zog wieder ein Sommergewitter auf, welches ich fasziniert beobachtete und mit meinem Handy festhielt.

Chiara, zwei Piloten und ich gingen am Abend in einen Churrascaria zu Abend essen. Das Restaurant namens Palace war ganz in der Nähe, so konnten wir zu Fuss hinlaufen.

Das Palace ist das älteste Steakhouse von Rio und wurde 1951 gegründet.
Das Restaurant bat ein tolles Buffet mit allen Beilagen und die Kellner kamen von Zeit zu Zeit mit den grossen Fleischspiessen vorbei. Das Fleisch schmeckte wieder super, so wie ich es in der Schweiz noch nie gegessen habe. Da würde ich gleich wieder hingehen!

http://churrascariapalace.com.br/de/o-restaurante/

So, Tag 3 von meinem Rio Layover begann zu 100% nach meinem Geschmack. Endlich! Ich bin nämlich kein Mitläufer und jeder muss doch immer wieder seine Mitte finde, das kennt Ihr bestimmt.

Ich stand zeitlich auf und ging ans Frühstücksbuffet im Hotel. Das Buffet befindet sich auf der 1. Étage des Hotels und von der Galerie hat man einen schönen Blick in die Lobby.

Das Hotel Marriott ist allgemein ein super Hotel. Die Angestellten können alle englisch und Sie sind wirklich sehr freundlich. Ausserdem kommt man in den Genuss von Nespresso Kaffee, da es in jedem Zimmer eine solche Maschine hat. Da fühle ich mich gleich wie Zuhause. Um diesen Genuss perfekt zu machen, habe ich mir sogar Milch besorgt. 😉
Zurück zum Frühstück. Die Zeit habe ich gebraucht und sie tat mir gut.

http://www.marriott.com/hotels/travel/riomc-jw-marriott-hotel-rio-de-janeiro/

Nun war ich wieder vollkommen bereit für neue Abenteuer.

Ich traf mich wieder mit Chiara in der Lobby. Besser gesagt, draussen vor der Tür, so dass sie noch ihre Zigarette rauchen konnte. Ihre Art von Frühstück ;).

Heute fuhren wir mit dem Uber 15 Minuten ins Stadtgebiet Lapa. Chiara war das erste Mal in Rio und wie verständlich wollte auch sie die berühmte Escadaria Selarón besichtigen.

escadaira-selaronWir bestiegen die Treppe bis nach ganz oben und ein Musiker der stilvoll Gitarre spielte machte die Stimmung perfekt. Wir setzten uns in den Schatten und genossen die Klänge.

Danach machten wir uns mit Hilfe vom GPS auf dem Handy in Richtung von Santa Teresa. Der Weg war steil, führte uns zuerst durch einen lokalen Gemüsemarkt und danach durch die alten Wohnviertel.

Das Stadtviertel Santa Teresa ist bekannt wegen der schönen Gassen, kleinen Läden und den alten Trams.

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santa-teresa-2Oben angekommen nahmen wir ein Taxi welches uns noch höher zum Restaurant Aprazivel brachte. Dieses Restaurant ist ein wahrer Geheimtipp, welches ich Euch nicht vorenthalten möchte.

Von der Terrasse aus hat man einen wunderbaren Ausblick und das Restaurant selbst ist schon so schön eingerichtet, dass man sich gleich gut aufgehoben fühlt. Ich empfehle es am Abend zu besuchen.

http://aprazivel.com.br/

Chiara nahm am Nachmittag an der Segeltour teil, welche ich auf meinem letzten Rio Layover schon geniessen durfte.

Am letzten Tag in Rio ging ich ins „Cafe 18 de Forte“ frühstücken. Das Restaurant befindet sich genau inmitten des Copacabana Strandes und des Strandes von Ipanema. Der Ort ist eine Militärische Festung. 6 Real kostet der Eintritt.

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Danach entschied ich mich noch ein wenig im Gebiet von Ipanema umher zu laufen.

Bis ich später ein Uber zurück ins Hotel nahm, auch dieser Uber Fahrer schwafelte in Portugiesisch fröhlich auf mich ein. Aber ich verstehe leider immer noch nicht viel. Das hat er halt eben auch nicht verstanden. Die Uber Fahrer waren immer sehr freundlich und nicht selten boten sie uns Wasser oder Bon Bons an.

Bei diesem Layover hat alles gepasst. Danke auch an Chiara.
Es war wirklich schön, dass sie auf diesem Rio Layover mit dabei war, wir hatten eine tolle Zeit. Auf ein nächstes Mal!

Bilder: Geraldine, mit dem Iphone  6 Plus und Canon EOS M10, 15 – 45mm

3 Kommentare

  1. Bro

    Si Wow 🙂 Così quasi anche io ho voglia di andare a RiO. Specialmente quando si legge il tuo Blog durante il lavoro nel ufficio! Mi sembra che RiO è un p’o simile a Capetown 😉

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